Hochzeiten im Metaversum: Werden virtuelle Hochzeiten zur neuen Realität?

Metaversum

Dave und Traci Gagnon lernten sich - wie viele andere Menschen auch - im Internet kennen. Was sie aber einzigartig macht? Nun haben sie auch im virtuellen Raum geheiratet. Aber ist es überhaupt legal, im Metaverse zu heiraten?

Die Hochzeit im Metaverse reicht dem Gesetzgeber nicht

Als Avatar schritt Traci Gagnon am ersten Septemberwochenende vor den Altar: Grau-Weißer Zweiteiler, Blumenkranz in den Haaren - ihr Outfit war jenem nachempfunden, das bei der standesamtlichen Trauung getragen wurde. Anhand der Bilder wurde ihr Aussehen digitalisiert. Zum Altar wurde sie von ihrem digitalisierten Trauzeugen gebracht. Dabei konnte Dave Gagnon, ebenfalls als Avatar, zusehen, wie sein digitaler Kumpel einen Toast aussprach. Und die sieben Jahre alten Zwillinge, Ringträger und Blumenmädchen, tanzten als Avatare auf dem Empfang.

Diese fast schon befremdlich wirkende Zeremonie wurde durch Virbela, einem US Unternehmen, möglich gemacht. Virbela schafft virtuelle Umgebungen für Arbeit, Lernen sowie für Veranstaltungen und stellt nun auch maßgeschneiderte Hochzeitserlebnisse zur Verfügung. Dave und Traci Gagnon, die als Makler für eine Holding Gesellschaft tätig sind, zu der unter anderem auch Virbela gehört, haben die virtuelle Hochzeit von Kollegen geschenkt bekommen.

Anzumerken ist, dass Hochzeiten, die nur im Metaverse stattfinden, aber nicht legal sind. Das heißt, man benötigt zumindest die analoge standesamtliche Zeremonie, damit man auch vor dem Gesetzgeber verheiratet ist. Ob es hier in absehbarer Zeit eine Gesetzesänderung geben wird, ist noch unklar. Zum aktuellen Zeitpunkt finden sich keinerlei Hinweise, dass Hochzeiten, die im Metaverse stattfinden, vom Gesetzgeber anerkannt werden.

Die Gesellschaft hat sich verändert

Dass die Covid-19-Pandemie der Grund war, dass viele Hochzeiten 2020 und 2021 abgesagt wurden oder nur mit begrenzter Teilnehmeranzahl stattfinden durften und hier viele Paare unglücklich waren, steht außer Streit. In einigen Fällen wurden Zoom-Videokonferenzen abgehalten, man hat die Hochzeit per Livestream im Netz übertragen oder auch Beamte per Kamera zugeschalten, um sich trauen lassen zu können. Und die Unsicherheit, wie es in den nächsten Monaten oder Jahren sein wird, lässt viele Paare zweifeln, ob es ratsam wäre, nun einen Hochzeitstermin zu vereinbaren.

Auch wenn die Beschränkungen und Covid-19-Bestimmungen langsam auslaufen und man mit dem Virus leben lernt, so hat sich die Gesellschaft in ihrem Verhalten durchaus verändert. Dass dann natürlich Hochzeiten im Metaverse für viele Menschen eine Alternative darstellt, ist nicht überraschend - letztlich kann man so allen Regeln ausweichen und dennoch eine schöne Hochzeit feiern. Inwiefern aber diese Form der Hochzeit die Hochzeitskultur nachhaltig verändern kann, steht in den Sternen. Letztlich mag es nicht gerade die persönlichste Art und Weise sein, wie man sich das Ja-Wort geben kann.

Kein günstiges Projekt

Herzpuzzle

Grenzen, so die Verantwortlichen, werden keine gesetzt. Man kann sich den Avatar so zusammenstellen lassen, wie man das möchte. Selbst die Location kann frei gewählt werden. Will man am Strand heiraten, in London oder etwa im Weltall? Dass natürlich Hochzeiten im Metaverse bedeuten, dass man keinen Hochzeitsplaner mehr braucht bzw. auch keinen Mitarbeiter mit Eventmanagement-Ausbildung, ist nachvollziehbar. Hier braucht man dann mehr einen Filmregisseur oder Videospiel-Designer, der die Hochzeit nach Wunsch gestalten kann.

Wer jetzt übrigens glaubt, mit virtuellen Hochzeiten lässt sich Geld sparen, der irrt: Traci Gagnon hat die Kosten mit rund 30.000 US Dollar geschätzt - ein Preis, der durchaus realistisch ist, wenn man plant, im Metaverse zu heiraten. Das heißt, man muss hier schon entsprechend Geld investieren, um in der Matrix heiraten zu können. Eventuell hilft es, über https://coincierge.de/bitcoin-code/ zu investieren - wer hier zum richtigen Zeitpunkt ein- und aussteigt, kann sich durchaus eine virtuelle Hochzeit leisten.

Boateng hat am Mond geheiratet

Aber auch Promis nutzen die Möglichkeit, in der Matrix "Ja" zu sagen. So etwa auch Fußballer Kevin-Prince Boateng und Freundin Valentina Fradegrada. Sie haben einerseits im italienischen Radicondoli geheiratet, andererseits aber auch als Avatare am Mond. Enzo Miccio, der Hochzeitsplaner, hat per Instagram verkündet, dass sie geheiratet haben, und hat dazu ein Bild der frisch Vermählten gepostet. Auf dem Bild sieht man die beiden Stars als Avatare am Mond, im Hintergrund erkennt man die Erde.

Bilderquellen:
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